WEISST DU WELCHE ART VON BODEN DU UNTER DEINEM RASEN HAST?
Der Boden unter deinem Rasen hat einen hohen Einfluss darauf, was an der Oberfläche passiert. Es lohnt also, sich damit zu befassen, wie die Grundlage für dein Wunschrasen aussieht. Doch wie kannst du das bestimmen? Dazu gibt es ein paar praktische Tipps.
Die Bodenart kannst du mit der Fingerprobe leicht selbst prüfen. Dazu brauchst du eine leicht feuchte Probe deines Bodens (wenn er trocken ist, etwas anfeuchten). Diese zerreibst oder knetest du dann zwischen Daumen und Zeigefinger.
1. Bestimmung der Bodenartenhauptgruppen - Zuerst schaust du, welche Bodenartenhauptgruppen vorhanden sind. Neben den Gruppen Sand, Schluff und Ton gibt es zusätzlich die Bodenartenhauptgruppe Lehm, die ein Gemenge aus Sand, Schluff und Ton ist. Anhand der Bodenartenuntergruppen kann die Eigenschaft des Bodens genauer gekennzeichnet werden (zum Beispiel stark sandiger Lehm). In diesem ersten Schritt zerreibst du also deinen Boden zwischen Daumen und Zeigefinger.
- Sind dabei Einzelkörner sicht- und spürbar? Dann enthält der Boden Sand.
- Bleibt dabei Material in den Fingerrillen hängen und fühlt sich der Boden mehlig an? So enthält der Boden Schluff.
- Entstehen glänzende Flächen und fühlt es sich schmierig an? Dann ist im Boden Ton enthalten.
2. Ermittlung der Bodenart - in einem zweiten Schritt beurteilst du die Körnigkeit, Bindigkeit und Formbarkeit. Dazu knetest du deinen Boden zwischen Daumen und Zeigefinger.
- Ist der Boden knetbar? Bleibt der Boden zusammen? Kannst du den Boden bis auf halbe Bleistiftstärke ausrollen? Und immer wieder neu ausrollen? So besteht der Boden überwiegend aus Ton.
- Kannst du den Boden nicht zusammenkneten? Zerbröselt er sofort? Ist es nicht möglich den Boden auszurollen? So besteht der Boden überwiegend aus Sand.
- Lässt sich der Boden kneten und einmal gut ausrollen, zerbröselt aber, wenn du ihn dann zusammenkneten und ein zweites Mal ausrollen willst? So enthält der Boden viel Schluff.
Was bedeutet das in der Praxis?
- Hoher Tonanteil: sehr starkes Quellen und Schrumpfen bei wechselnder Feuchtigkeit, Boden ist meist sehr nass mit Gefahr von Sauerstoffmangel, sehr hart bei Trockenheit
- Hoher Sandanteil: gute Belüftung, aber schlechte Wasser- und Nährstoffspeicherung
Wie kannst du deinen Boden optimieren? Ist der Tonanteil im Boden zu hoch, kann durch Aerifizieren und Besanden die Belüftung und Durchlässigkeit des Boden erhöht werden. Ist der Sandanteil sehr hoch und sehr wenig Ton und Schluff vorhanden kann die Wasserhaltefähigkeit und die Nährstoffspeicherung verbessert werden, indem gute Organik in den Boden eingebracht wird.
Die ideale Bodenart für Rasen ist sandiger Lehm oder lehmiger Sand, was ungefähr 8-25% Ton, 10-50% Schluff und 25% bis 50% Sand (im Extremfall noch mehr) entspricht. Ein solcher Boden verhält sich bei der Fingerprobe wie folgt: Sandkörner sind deutlich fühlbar, beim Zerreiben zwischen den Fingerspitzen entstehen wenige glänzende Flächen und nur wenig Feinmaterial bleibt in den Fingerrillen hängen, der Boden lässt sich etwas zusammenkneten, kann aber nicht ausgerollt werden.
Es macht also in jedem Fall Sinn zu prüfen, wo du im Moment stehst. Es gibt kein Standardvorgehen, nicht immer macht Besanden Sinn, nicht immer ist Aerifizieren die Lösung. Wir wünschen viel Erfolg bei den nächsten Schritten, hin zu deinem perfekten Boden.