WARUM IST STICKSTOFF EIN HAUPTNÄHRSTOFF?
Stickstoff wird als Baustein für Eiweiße, Enzyme, Vitamine und Chlorophyll benötigt und ist damit ein Grundstoff des pflanzlichen Lebens. Er ist generell für das Wachstum von Blättern, Halmen und Wurzeln von großer Bedeutung.
Stickstoff wird von der Pflanze vor allem in Form von Ammonium- oder Nitratsalzen aufgenommen. Ein Mangel führt zu Chlorosen („Bleichsucht“ – gelbe Blätter), kleinen Blättern und Wuchshemmung. Eine Überdüngung mit Stickstoff führt zu dünnwandigen Zellen und damit instabilen Halmen und Blättern.
Im Oberboden liegt Stickstoff überwiegend organisch gebunden vor. Der Anteil des anorganischen Stickstoffs macht meist weniger als 5% aus.
DER BODEN ALS STICKSTOFFSPEICHER. Die organischen Stickstoffverbindungen sind Teil von Huminstoffen, abgestorbenen Pflanzenteilen, lebender Wurzelmasse und lebenden und abgestorbenen Bodenorganismen. Ein humusreicher, biologisch aktiver Boden kann als Stickstoffspeicher gesehen werden, aus dem pflanzenverfügbarer Stickstoff nachgeliefert werden kann. Dazu muss der organisch gebundene Stickstoff durch Mikroorganismen mineralisiert – in Ammonium (NH4+) umgesetzt – werden. In weiteren Schritten wird Ammonium im Boden in mikrobiellen Prozessen in Nitrit oder Nitrat umgewandelt.
Um den Pflanzen organisch gebundenen Stickstoff verfügbar zu machen sind also aktive Mikroorganismen nötig, die dafür Sauerstoff brauchen und bei höheren Temperaturen aktiver sind. Die Umwandlung ist damit von äußeren Faktoren abhängig.
Als Ammonium-Ion kann Stickstoff an Bodenpartikel gebunden werden (abhängig von der Bodenbeschaffenheit), wohingegen Nitrat sehr schnell aus dem Boden ausgewaschen wird oder nach weiterer Umsetzung als Gas aus dem Boden entweichen kann.
Faktoren, die Stickstoffmangel für Pflanzen begünstigen, sind:
- sehr niedere oder hohe pH-Werte,
- starker Regen oder zu starke Bewässerung (Auswaschung),
- sandige oder leichte Böden und geringer Humusgehalt (fehlender Speicher und fehlende Möglichkeit zur Anlagerung von Ammonium),
- Trockenheit.